2021-
2017-2020
Transfer (2019-2020)
Würfel (2019)
Die Kompositionen « Würfel (Blue in Green)», entstanden von Herbst bis Winter 2019, scheinen ganz banal, den sie zeigen einen Würfel in Perspektive. Er ist klassisch platziert und in einem klassischen Bildformat. Nur die zwei Flächen des « Bildhintergrundes » ist ein etwas « atonales » Blau und Grün.
Bei einem näheren Hinsehen kommen Fragen auf : Ist die Perspektive auch richtig ? Warum tragen nicht-räumliche Stützen dieses Objektes ? Oder tritt der Würfel aus einem Rechteck, einem Grundriss hervor ? Was passiert im Würfel selbst, denn da erkennt man Binnenstrukturen, die der räumlichen Logik des Würfels widersprechen. Und warum ist in der zweiten Komposition der Würfel am Rand, als würde ein Teil des Bildes fehlen ?
In-between (2018-2019)
Die Werke «In-Between» (Sommer 2018 bis Herbst 2019) scheinen auf den ersten Blick zweifarbig und der Tradition der geometrischen Abstraktion verpflichtet: Blaue Farbbänder auf silbergrauem Grund. Bei näherem Betrachten wird eine komplexe Binnenstruktur sichtbar, die die gesamte Bildfläche beherrscht. Die Farbbänder am Rande scheinen bloß Überdeckungen zu sein, die einen Rahmen markieren.
Aber nach welchen Prinzipien sind diese Strukturen des grauen Bildzentrums konzipiert? Verstrebungen werden erkennbar und Bezüge zu Bildelementen, die nicht sichtbar sind, sich wohl außerhalb der Bildtafel befinden. Man ahnt, dass es sich hier um extrem de-zentrierte Kompositionen handelt, um einen Bildausschnitt vom Rande eines Werkes oder eines Zwischenraumes. Das eigentliche "Objekt" wird uns Betrachtern verweigert. Sind die blauen Elemente Fragmente vom eigentlichen Objekt? Warum zeigt das Bild nur die Zone zwischen den Objekten? Was passiert in diesem Zwischenraum? Die komplexen Formgebilde, die das eigentliche Bild ausfüllen scheinen nicht bedeutungslos zu sein. Nach welchen Überlegungen wurden sie angeordnet und konzipiert?
Themen dieser Werke sind einerseits die radikale Verschiebung vom traditionellen, gezeigten Objekt weg, und anderseits Überlegungen zu den Eigenschaften der heute meistverbreiteten Bilder: den aus Pixeln bestehenden Digitalbildern. Was hier bleibt, wo das «Objekt» nicht ist, ist nur die Struktur des Bildgrundes.
Pixelstrukturen sind geordnet, geometrisch, mathematisch, aufgereiht, regelmäßig, steril. Beim Film sind die Unterschiede der ausgelösten Gefühle beim Betrachter von Digitalbildern und photochemischen Filmen sehr groß: dem lebendigen, animierten, warmen und spannungsvollen Analogbild steht ein kaltes, steriles, lebloses Digitalbild gegenüber, das eine Art lebensfeindlicher Bildort darstellt, bei dem jedes der 24 Filmbilder eine gleiche und identische Struktur hat.
Das Bildzentrum der Werke «In-Between» stellt diese digitalen, sterilen, kunstfeindlichen Strukturen in Frage. Hier wird dieser Ort wieder zu einem Ort, wo Emotionen, wo Kreativität möglich sind, wo die Kunst und das Leben stattfinden können. Trotz allem.
Stapel (2018-2019)
Die Gemälde «Stapel» sind asymmetrisch, die Kompositionen scheinen aus dem Bildzentrum verschoben worden zu sein. Sie zeigen am Bildrand eine Aufschichtung geometrischer Objekte. Bei näherer Betrachtung fallen Ungereimtheiten im Raumverstândnis auf. Je länger man die Bilder betrachtet und Objekte zu erkennen scheint, desto mehr Beziehungen unter ihnen, aber auch «Sehfallen» werden sichtbar. Der Stapel scheint irgendwie zusammenzustürzen, aufzubrechen, ja sich in der Fläche aufzulösen.
Die grössere Hälfte der Komposition ist monochrom blau, aber auch hier findet man bei genauerer Betrachtung Feinheiten und Strukturen. Und der Einfluss der Beleuchtung gibt immer neue Aspekte frei.
Items of Value (2018)
Eine Art Skulptur auf einem Sockel scheint jedes Bild dieser Serie zu dominieren. Aber es gibt einen Widerspruch zwischen den Indizien eines perspektivischen Volumens und der malerischen Behandlung seiner inneren Struktur, die vergessen zu haben scheint, dass sie Teil eines räumlichen Objekts ist. Das Objekt auf seiner Basis schwebt im Raum ohne Bezug. Nur eine schwache Bindung versucht, wie die Ranken einer Kletterpflanze, halt zu finden. Ein breiter schwarzer Balken, fett und schwer, drückt die Volumen in die Fläche zurück.
Das „wertvolle Objekt“ ist kein Ding, das von einem illustrativen Gemälde reproduziert wird, das sich an seine Funktionen der Vergangenheit klammert. Das wertvolle Objekt ist nicht das gezeigte, ausgestellte Objekt. Das ist alles nur Illusion. Die einzige Wirklichkeit ist die Malerei selbst.
Divergences (2018)
Anywhere Else (2017-2018)
Die Komposition «Anywhere Else » braucht etwas Zeit zur Betrachtung. Eine Form, die an nichts Bekanntes erinnert, aber so zu tun scheint, als ob sie nicht abstrakt sein möchte, dominiert an zentraler Stelle die ausgewogene Komposition. Sie scheint zwischen Stehen und Hängen zu zögern.
Auch ihr Umfeld ist unklar : ist es ein Raum oder eine reich strukturierte Fläche ? Die zentrale Form hat mehrere Levels, ein filigranes Konstrukt von geometrischen Binnenformen. Diese werden jedoch teilweise von grösseren Formen verdeckt, die an Architekturformen erinnern mögen. Es entsteht ein Spiel der Wahrnehmung zwischen Vorne und Hinten, zwischen zentraler Form und Umfeld. Wo sind wir? Wie ist der Ort des Bildes zu verstehen ?
Trouvailles (2017)
2014-2017
Unfold (2017)
Das Diptychon "Unfold" entstand im Frühjahr und Frühsommer 2017 in Paris. Es zeigt eine abstrakte Konstruktion - es könnte auch eine aufgefaltete Pappkiste sein. Spannungen entstehen aus kleinen Details die unser logischen Verständnis von Raum und Perspektive in die Irre führen. Der Blick verändert sich.
Distorsion (2016)
Die beiden Gemälde mittleren Formates entstanden 2016 in Paris und zeigen eine vertikal orientierte Komposition, die aber bei genauerer Betrachtung eine dynamische Ausrichtung in die Diagonale aufweist. Verdrehte Winkel biegen sich in die gleiche Richtung. Daraus entsteht eine Spannung, die zu einer zunehmenden Verformung neigt. Dies könnten Modelle aus der Physik sein oder bloß Blechschäden eines Autounfalles.
Old and new Houses (2016)
„Old and new houses“ ist ein einzelnes Gemälde mittleren Formates. Die Werke bestehen aus Ölfarbe, industrielle Metallfarben und Quartzsand. Der aufmerksame Betrachter bemerkt zwei Kompositionen mit jeweils anderer Ausrichtung, zwei Kompositionen, die sich überlagern und sich an gewissen Stellen verbinden. Das Bildkonzept entstammt der Archäologie. Die Kompositionen sind Hausgrundrisse. Beim Ausgraben von historischen Stätten findet der Forscher manchmal solche Überlagerungen von Hausgrundrissen aus verschiedenen Epochen. Zwischen zwei Besiedlungsphasen hat sich die Ausrichtung und die Organisation einer Stadt verändert, allerdings kommt es vor, dass gewisse markante Stellen und Kreuzungspunkte durch mehrere Besiedlungsphasen bestehen blieben. Eine Stadt entwickelt und verändert sich immerzu und wird Stück für Stück - seltener großflächig, außer nach größeren Katastrophen - den sich verändernden Bedürfnissen angepasst.
Die Bildkomposition von « Old and New Houses » enthält auch einen Perspektivenwechsel : die beiden Grundrisse sind in einer modernen Fassadenform eingebettet. Das Raumverständnis mutiert von einem horizontalen zu einem vertikalen.
Mercator II Explorers (2015-2016)
Die Weiterentwicklung der Gemälde « Mercator » brachte eine zunehmende Bedeutung der Reiserouten von Forschungsreisenden der Arktis. Fragmente deren Reiserouten wurden ausgewählt und dominieren die Kompositionen dieser Werke. Auch Spiegelungen dieser Wegfragmente treten auf. Historische Schiffsrouten von Nansen, Long, Peary, Hill, Franklin, aber auch von Cook, Bering, u.a. dienten als Vorlage.
Mercator I (2014-2015)
Die Serie "Mercator" stammt aus dem 2014-2015 und wurde in Paris ausgeführt.
Es sind zweifarbige, konzeptionelle Gemälde. Ihr relativ geringer Kontrast erfordert einen sorgfältigen und verlängerten Blick. Diese Bilder verändern sich je nach Beleuchtung und darunterliegende Schichten werden sichtbar. Die Komposition wird durch eine fragile metallfarbene Konstruktion dominiert; diese steht schief und hält ein labiles Gleichgewicht.
Diese Arbeiten wurden von Kartografie, Messsystemen und Konzepten von Raumwahrnehmung beeinflusst.
Convergence (2014)
2009-2014
Wide Angles (2009-2010)
Transmission (2009)
Strange Behaviour (2009)
2007-2008
Permafrost (2007-2008)
2001-2006
Winner's Curse
Das Gemälde "Winner's Curse" untersucht unsere Art zu Sehen. Eine Komposition, die ausgewogen erscheint, zeigt eine helle Bildzone zwischen zwei dicken schwarzen Streifen von ungleicher Oberflächenqualität. Diese dunklen Bildzonen scheinen die zentrale Zone zu bedrohen, zunehmend zu zerdrücken, zu absorbieren und zu verdecken. Der Reichtum des Farbmaterials wird nach und nach sichbra, je nach Beleuchtung ... Kunstlicht, Licht der verschiedenen Tageszeiten. Wie immer bei Tristan Rain scheint sich das Gemälde unbneschränkt zu entwickeln und wird zu einer langfristigen visuellen Erfahrung.
Das Gemälde stammt von 2010, scheint aber eine abschliessende Antwort aud die Gruppe "Caligari Stairs" von 2006 zu sein.